Mangalia und Eforie – Friedhof der Kuscheltiere

Datum: 26.02.15, Autor: Fulvia Dietz, Quelle: Verein Nero Lino i.Gr.

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Nach meiner Rumänienreise möchte ich euch ein paar sachliche Updates geben, zu der jetzigen Lage unserer Projekte und Standorte

Mangalia – Die Touristen kommen – die Hunde müssen verschwinden

Die jetzige Lage spitzt sich in Mangalia und an der Schwarzmeerküste sehr zu. Wir stehen dort vor Saisonbeginn und Mangalia erwartet erneut die Touristen. Jedoch sollte es sich jeder gut überlegen, der die Absicht hat dort seinen Urlaub zu verbringen, ob er soviel Gewalt und Blut unschuldiger Wesen unterstützen möchte.

Der Druck wird im Moment mehr als genug aufgebaut, dass die Hunde von den Strassen Mangalias verschwinden sollen, da sonst die Touristen nicht mehr kommen würden. Aussage seitens Rathaus: Sie wollen zwar die Tiere nicht töten aber eine andere und schnellere Möglichkeit hätten sie z.Zt. nicht.

Töten bringt 70 Euro – Kein Töten kostet den Retter jeweils 70 €

Eine Zusammenarbeit mit dem Public Shelter ist effektiv nicht möglich, da diese gar nicht dran interessiert sind die Hunde nicht zu töten. Fakt ist dass sie für einen toten Hund Geld bekommen. Wir hatten uns in der Vergangenheit Gedanken darüber gemacht, warum sie die Gebühr für einen Hund der adoptiert wird und aus dem Public Shelter raus soll, so hoch angesetzt haben. Einfach zu erklären, sie möchten genauso viel dran verdienen, als wenn sie diesen Hund töten. Die Gebühr betrug bis vor kurzem noch ca 70,- Euro, was für einen *Normalsterblichen Rumänischen Bürger* utopisch ist. Wir haben es nun geschafft die Gebühr herunter zu setzen. Allerdings durfte ich vor Ort beobachten, dass auch die Menschen dort zum Teil ein Problem bedeuten.

Beispiel: EIn Pärchen betrat Mangalias Tötung, zu dem Zeitpunkt wo wir uns dort befanden. SIe suchten ihre zwei Hunde, die von den Tierfängern mitgenomen seien. Die Hunde waren tatsächlich dort. Sie wurden darüber aufgeklärt, dass sie die Hunde nur kastriert und mit Microchip versehen wieder mitnehmen könnten und natürlich auch für die Gebühr die sie verlangen, die inzwischen etwas um die 30 Euro sich bewegt. Dieses Paar war recht uneinsichtig darüber dass die Hunde einen Microchip tragen sollen, heftig fand ich die Aussage, dann würde man ja direkt wissen dass es ihre Hunde sind. Dieses Beispiel, ist eins der vielen dort, dass eine Menge Aufklärungsarbeit fällig und notwendig ist, Denn würde die Bevölkering die Tiere nicht einfach auf der Strasse lassen und für Kastrationen mitsorgen, bzw auch alle zu den Kampagnen hin gehen, dann wäre das Problem sicher weitaus kleiner und viel unblutiger.

In der Tötung Mangalisa gibt es zwei Personen die vor Ort das Sagen habe die auch bisher erlaubten, dass unsere Voluntäre die Tötung betreten und die Hunde versorgen dürfen. Wir haben auch angefangen das Futter für die Hunde hinzuschicken und diese zu versorgen. Wir hatten anfangs die Erlaubnis ihnen Stroh in den Zwingern reinzulegen, was recht schnell wieder gekippt wurde, da es sonst die Kanalisation verstopfen würde, Die Zwinger sind sehr klein, wo die Hunde sich selbst nur noch in die Füsse stehen. Futterneid an der Tagesordnung, dementsprechend Hunde die offenen Wunden aufweisen. Obwohl ich mir nicht sicher bin, dass sie nach der Schliessung der Öffnungszeiten, nicht auch noch geschlagen werden.

An dem Tag wo wir uns dort befanden, war das Tierfängerauto erneut durch Mangalia und die naheliegenden Stationen unterwegs. Aus sicherer Quelle ( mit Bestechungsgelder erreicht man unten oftmals sehr viel an zusätzlicher Information) erfuhren wir dass sie wohl 14 Hunde auf den Wagen hätten. Jedoch riefen sie in fast Minutentakt in der Tötung an, ob wir noch da wären. Da ich die Sprache beherrsche konnte ich es mitbekommen und verstehen.

Eforie – kein Wasser – kein Futter – Überfüllte Tötungsstation

Wir beschlossen so zu tun als würden wir wegfahren, gingen aus der Tötung raus und platzierten uns draussen, jedoch sagte uns jemand dass sie wohl beschlossen hatten, an dem besagten Tag nicht mehr dort aufzutauchen. Da ich von der Tötung in Eforie bereits aus vergangenen Tagen wusste, bin ich von ausgegangen dass sie die Hunde dorthin bringen. Zumal diese Tötung unter der selben Leitung, wie auch in Mangalia geführt wird.
Wir setzten uns ins Auto und fuhren nach Eforie zu der Tötung. Dort wollte man uns zunächst nicht reinlassen, jedoch schafften wir es mit einer Aussage das Gelände zu betreten. Was wir dort sahen stockte uns der Atem. Die Tötung war voll !!! Voller Hunde die nur am weinen waren. Sie hatten weder Wasser, noch Futter! Sogar ein Hundepärchen was sich gepaart hat und nicht mehr auseinander gehen konnte und weinte. Super kleine niedrige Zwinger und überfüllt.

Mit Tränen in den Augen, beschlossen wir einen Supermarkt aufzusuchen und Futter zu besorgen. Da wir keine Kanister dabei hatten, mussten wir uns mit grossen,gekauften Flaschen behelfen. Mit Futter und Wasser gerüstet, fuhren wir wieder zurück. Wir stiegen erneut dort ein und versorgten die Tiere.

Unfassbar! Sprachlos! Gänsehaut!

Hinter der Mauer die die Zwingereinheiten umschliesst bereitete man uns einen Anblick des Grauens. Einen Anblick dafür, wie diese Tierfänger arbeiten. Was es heisst ein Hund in Rumänien und in dieser Zone zu sein. Einen Anblick dafür wie weit ihre Bestialität geht. Gequälte Hunde lagen hinter der Mauer, überall.. TOT! Mit der Schlinge noch um den Hals, Welpen aufgespiesst, mit dem Kopf im Kanal usw… Es war voller Hundeleichen! Diese Tiere wurden gequelt, getötet und noch nicht mal entsorgt!!! Die Hunde die noch leben, bekommen kein Futter und kein Wasser! So dass sich sich untereinander zerfleischen können oder gar an Hunger und Durst sterben können.

Nachdem wir etwas zu uns gekommen sind, beschloss ich einen der Herrschaften anzurufen die das Sagen in der Tötung Mangalias haben. Mein Wortlaut: Herr Paraschiv, sie wissen ja dass ich ja noch hier in der Zone bin und würde mir gerne auch Eforie anschauen wollen, ob eventuell auch dort etwas für die Zusammenarbeit möglich ist. Gibt es dort denn noch Hunde ?!
Paraschiv Wortlaut: Nein Frau Dietz dort gibt es keine Hunde mehr, schon lange nicht mehr!
Ich: Alles klar Herr Paraschiv dann brauche ich ja nicht mehr hinzufahren.
Herr Iancu, der zweite im Bunde ging mit dieser Aussage konform

Eine blanke LÜGE!

Dasselbe erzählen sie überall rum. Dass dort keine Hunde wären. Nicht nur dass die Hunde dort elendig verenden… sie werden illegal umgebracht. Denn das Gesetz besagt 14 Tage müssen sie den Hunden Zeit lassen. In diesen 14 Tagen können diese Hunde adoptiert werden, bzw. sie nehmen auch der Bevölkerung die Chance weg ihren Hund wieder rauszuholen.DAS IST DEFFINITIV ILLEGAL! Und da werden wir auch die Gesetzesmöglichkeiten in den Anspruch nehmen.

Hunde verbleiben zum Sterben oft im Hundefänger-Fahrzeug bzw. werden zur Lederfabrik gebracht

Der Wagen mit den eingefangenen Hunden ist jedoch an dem Tag weder in Mangalia noch in Eforie aufgetaucht. Viele Stimmen in Mangalia und Umgebung, die erzählten dass es oftmals der Fall wäre wenn die Tötungen voll sind, dass die Hunde elendig auf dem Wagen sterben und der Wagen oftmals richtung Lederfabrik sich bewegt hätte.

Sie erfuhren wohl dass wir in Eforie waren. Am nächsten Tag war die Stimmung in der Tötung Mangalias sehr gedrückt und gekippt. Die zwei Herrschaften, brüllten und schimpften rum. Sie gaben unseren Ehrenamtlichen auch nur noch 1 1/2 Sack Futter raus bei einer Anzahl von ca 70 Hunden. Die Gesetzesvorgabe besagt etwas ganz anderes. Die Ration eines Hundes in einem Public Shelter, Tötung etc. beträgt zwischen 400 und 600 Gramm, je nach Körpergröße. Auch dies wird nicht erfüllt.

Auf meine Anfrage heute ob sie tatsächlich nur 1 1/2 Säcke Futter erausgeben würden, bekam ich die Antwort es wäre eine Lüge. Ich liess es so im Raum stehen und machte auf die Gesetzesgebung aufmerksam. Zumal das Futter nicht aus Mangalias Gelder finanziert wurde,

Tötung für 3. März vorgesehen

Fakt ist dass die Hunde die sich z.Zt. befinden am 3.März 2015 getötet werden sollen. Dies möchten wir verhindern. Eine fast unmögliche Rettungsaktion.

Teccuci kann für viele die Rettung sein

Wir können sie erneut nach Tecuci bringen in unseren Privat Shelter, jedoch müssen wir dafür in der Aussenanlage Zwinger bauen. Eine Überdachung und Hujndehütten. Das Bauen selbst bekommen wir hin aber wir brauchen 6000,- Euro und anschliessende Unterstützung dafür! Bitte helft uns dabei das Unmögliche, möglich zu machen. Wer einmal in diesen Augen geblickt hat… wird es niemals vergessen…..

Für die Zukunft gibt es definitiv nur einen Lösungsweg, wir müssen in Mangalia ein Tierheim auf die Beine stellen. Wir haben bereits jemanden dort unten gefunden, der sehr fleissig nach einem Grundstück, Farm etc, sucht. die ersten Angebote trudeln schon ein und diese sind sogar erschwinglich. Wenn das Tierheim steht, kann man das Hundemanagement übernehmen, damit setzt man quasi die Tötung ausser Gefecht und man bekommt Zuschüsse von der Stadt, für den Unterhalt des Tierheims. Dazu können von dort aus Kastrationscampagnen gestartet werden und Aufklärungsarbeit.

Das Team Nero Lino in Mangalia nimt inzwischen auch Formen an. Es haben sich aus vielen Menschen einige herauskristalisiert, die wirklich für diese Tiere leben und kämpfen und nicht bloß zu den verbalen Kriegern gehören. Es ist sehr schwierig dort unten ein Team auf die Beine zu stellen worauf verlass ist. In diesem Fall ist das Team klein aber fein.

Bitte kämpft mit uns für ein besseres Leben für diese Fellnasen! Sie haben es verdient für sie zu kämpfen!!!

Eure Fulvia Dietz
von Nero Lino Germany

NERO LINO e.V.
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